Lebenslauf

Marga-Buhrig

Marga Bührig wurde am 17. Oktober 1915
als Tocher von Wanda Maria,
geborene Weyssenhoff (Schriftstellerin) und
Wilhelm Bührig (Ökonom) in Berlin geboren.

1925 zog sie mit ihren Eltern nach Chur.
Nach der Matura studierte sie in Zürich, Bern
und Berlin Germanistik und neuere Geschichte.

1940 promovierte sie zu „Hebbels dramatischen Stil“
in Zürich und war als Journalistin und Lehrerin tätig.

Nach einem Bekehrungserlebnis begann sie
evangelische Theologie zu studieren, beendete dies
aber ohne Abschluss.

1945 gründete sie das reformierte Studentinnenheim
(Boldernhaus) in Zürich.

1947 rief sie den Evangelischen Frauenbund der
Schweiz (EFS) ins Leben und wurde Redakteurin
der Zeitschrift «Die Evangelische Schweizerfrau»,
die später die ökumenische Publikation «Schritte
ins Offene» wurde.

Ökumene war ihr schon früh ein Anliegen, weshalb
sie 1954 in Princeton (USA) an der Konferenz des
Reformierten Weltbunds und in Evanston (USA) an
der Weltkirchenkonferenz teilnahm.
Ihr Engagement für die Schweizerische Ausstellung
für Frauenarbeit (SAFFA) 1958 machte sie zum
Gesicht der ökumenischen Frauenbewegung.

Als Studienleiterin, zusammen mit Dr. Else Kähler,
und später als Leiterin des Evangelischen Tagungs-
zentrums Boldern (Männedorf und Zürich) setzte
sie sich bis zu ihrer Pensionierung 1981 für eine
gesellschaftliche Öffnung der Kirche,
für Gleichstellung und soziale Gerechtigkeit ein.

In den folgenden Jahren wurde Marga Bührig einer
breiten Öffentlichkeit als Rednerin wie auch als
Sprecherin der „Worte zum neuenTag“ im Radio DRS,
sowie als Publizistin und kritische Denkerin bekannt.

Sie engagierte sich für die Frauen-Friedensbewegung
Ende der 70er Jahre und gründete mit Leni Altwegg
und Aline Boccardo die „Frauen für den Frieden“
Zürich und der Schweiz.

1983 zogen Else Kähler, Elsi Arnold und Marga Bührig
gemeinsam nach Binningen.

Wichtige Inspirationen bezogen die drei aus ihren
USA-Reisen, vor allem nach Kalifornien, wo sie die
weltweite Dimension des Feminismus entdeckten.

Marga Bührig wurde 1983 als erste Schweizerin
Präsidentin des internationalen ökumenischen Rates
der Kirchen (ÖRK) und vertrat bis 1991 dessen
Anliegen an Konferenzen und galt als unbestechliche
Stimme für die Ökumene, die Feministische
Theologie, gesellschaftliche Öffnung und die
Friedensbewegung.

1990 amtete sie Co-Präsidentin an der Weltkonferenz
des ÖRK zum Thema “Gerechtigkeit, Friede und
Bewahrung der Schöpfung” in Seoul (Südkorea).

Der Kanton Basel-Land ehrte sie 1994 mit dem
Kulturpreis, die Theologische Fakultät der Universität
Basel 1998 mit der Ehrendoktorwürde.

Nach ihrem Tod 2002 wurde an ihrem Wohnort
Binningen der Marga-Bührig-Weg nach ihr benannt.